Ich wurde am 20. Dezember 1955 in Hehlrath, dem heutigen Eschweiler, nahe der deutsch-holländisch-belgischen Grenze geboren. Das Aufwachsen im “Dreiländereck” prägte früh meine Leidenschaft für das Erlernen von Fremdsprachen, den kulturellen Austausch und die grenzüberschreitende Kooperation.
Nach meiner Ausbildung als Buchhändler gründete ich meine eigene Buchhandlung und spezialisierte mich auf politische Literatur. Mein Beitritt in die SPD mit 19 Jahren und mein politisches Engagement mündeten in meine Wahl zum Bürgermeister meiner Heimatstadt Würselen im Jahr 1987. Dieses Amt führte ich in drei Amtszeiten aus.
Im Juni 1994 wurde ich Mitglied des Europäischen Parlaments, in dem ich Aufgaben als Vorsitzender der SPD-Gruppe, später auch als Vorsitzender der Sozialistischen Fraktion und der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten (S&D-Fraktion) wahrnahm. 2012 wurde ich zum Präsidenten des Europäischen Parlaments gewählt und 2014 als erster und bisher einziger Parlamentspräsident wiedergewählt. Für meine besonderen Leistungen zur Stärkung des Parlaments und der demokratischen Legitimation in der EU wurde ich 2015 mit dem Karlspreis ausgezeichnet.
Nach 23 Jahren Arbeit im Europäischen Parlament wurde ich 2017 zum Bundesparteivorsitzenden der SPD gewählt und trat als Kanzlerkandidat für die Bundeskanzlerwahl 2017 an. Seit 2017 bin ich Abgeordneter des 19. Deutschen Bundestages, stellvertretendes Mitglied im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union.
Seit Dezember 2020 bin ich Vorsitzender der Friedrich-Ebert-Stiftung, die mit ihrem Einsatz für Chancengerechtigkeit, politische Bildung und internationale Kooperationen dabei hilft, unsere Demokratie im In- und Ausland zu stärken und zu verteidigen.
Die FES ist die älteste politische Stiftung Deutschlands. Benannt ist sie nach Friedrich Ebert, dem ersten demokratisch gewählten Reichspräsidenten. Als parteinahe Stiftung orientieren wir unsere Arbeit an den Grundwerten der Sozialen Demokratie: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Als gemeinnützige Institution agieren wir unabhängig und möchten den pluralistischen gesellschaftlichen Dialog zu den politischen Herausforderungen der Gegenwart befördern.